Interkommunales
Tourismusmarketing
Veranstaltung im
Kurhaus von Bad Bellingen
Eingeladen
waren alle Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie Betriebe von Freizeitanlagen,
Restaurants, Hotels, Ferienwohnungsbesitzer, Winzergenossenschaften und
Weingüter.
Hintergrund
der Veranstaltung sind Überlegungen der Bürgermeister der Gemeinde Bad Bellingen,
Binzen, Kandern, Efringen-Kirchen und Schliengen, ob ein gemeinsames Tourismus-
Marketing für die Kommunen Vorteile bringt.
Vorweg,
es war eine gelungenen Veranstaltung durch die Qualität der Vortragenden und
mit welcher Intensität die Vorträge gehalten wurden. Die Veranstaltung hätte
mehr Interessenten und Zuhörer verdient, denn die immer weiter sinkenden
Übernachtungszahlen, zumindest in Bad Bellingen durch das Aufgeben vieler
kleiner Beherbergungsbetriebe, beweisfähig, sollte Einhalt geboten werden. Es
muss alle auf den Plan rufen.
Es
ist klar, dass Bürgermeister Hoffmann jetzt eine Idee präsentiert, die als
Zaubertrank für den Tourismus im Markgräflerland wirken kann.
Wir,
die abhängig vom Tourismus sind, sollten zum Schutz und Erhalt unserer Betriebe
diese Idee aufgreifen und sie mit Leben erfüllen. Nur durch zu schauen, wird
diese Möglichkeiten schnell wieder austrocknen. Dann können wir niemanden einen
Vorwurf machen, sondern wir sind selbst Schuld.
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Aufgebaut war der Info-Abend mit dem Anschauungsbeispiel Schwarzwald, wie man mit vereinten Kräften die Marke Schwarzwald im Tourismus vorwärts gebracht hat. Die Ausführungen von Bürgermeister Stefan Wirbser von der Gemeinde Feldberg vermittelten sehr übersichtlich die Motivation der Gemeinde und die Entwicklung der letzten 10 Jahre. Es war sehr überschaulich vorgetragen. Ein Highlite des Abends waren die emotional vorgetragenen Ausführungen der Chancen und Möglichkeiten vom Geschäftsführer der THG Schwarzwald Herrn Thorsten Rudolph, was so einen Zusammenschluss für die Region mit sich bringt. Einleitend erklärte Herr Rudolph, Gäste sind flexibel, haben einen Bewegungskreis von 50 km und man kann sie nicht anbinden, denn sie sind selbstentscheidend und mobil.
Der
Vortrag vom Professor und Leiter des Studienganges Touristik an der DH Lörrach
Valentin Weislämle begann mit dem Satz: „ Wir brauchen den Tourismus.“ Herr Weislämle
machte auch praktische Vorschläge, wie man das Prozedere „Marke-
Markgräflerland“ angehen sollte und zum Ende seines Vortages nannte er vier
Punkte, die zum Erfolg führen. Man braucht einen Kümmerer, eine Projektgruppe (
das Einbinden privater Partner), ein Handlungskonzept und einen externen
Moderator.
Mit
den einleitenden Worten seines Vortages hat Bürgermeister Hoffmann bei dem Aufzählen
der touristischen Vorzüge des Kurortes, Wärme, Wein und Schlösser und viele
kleine Veranstaltungen genannt. Dass Herr Hoffmann die Möglichkeit des
Golfsports und die drei Thermen nicht als Baustein für eine Marke
Markgräflerland sieht und darstellt, darf Herr Hoffmann in der Position des
Anschiebers, die er ja übernehmen will, nicht außen vor lassen. Bürgermeister
Hoffmann hätte mit dem Hinweis auf den 50 km Radius Bewegungsfreiheit der
Touristen, an die Herr Rudolph erinnerte, vortragen können, dass mittlerweile
das Markgräflerland sich zu einer absoluten Golfregion mit 12 Golfanlagen
entwickelt hat.
Wenn
man den „50 km Bewegungsradius“ von Herrn Rudolph zu Grunde legt und Bamlach
als Mittelpunkt des Radius nimmt, kommt die Region auf 15 Anlagen. Keine Region
in Deutschland hat so eine hohe Golfplatzdichte.
Das
Bundesland Mecklenburg-Vorpommern würden bei diesem Angebot neidisch in den
Süden der Republik schauen. Die Ostseeregion wirbt extrem intensiv um
Golfurlauber und hat Erfolg damit. Die Marke Ostsee-Küste ist ein
Markenbegriff. Thermen und Golfplätze im Markgräflerland brauchen nicht mehr gebaut
werden, es sind intakte Betriebe und sind somit Bausteine für die Vermarktung
der Marke Markgräflerland sofort zur Verfügung.
Die
Tourismus-Fachleute erklärten eine Stoßrichtung, die das Drei Thermen Golfresort
mit dem Namen und der Werbung im kleinen Rahmen schon seit Jahren umsetzt, Drei
Thermen Golfresort und Sonnenstube Markgräflerland.
Bürgermeister
Hoffmann erklärte nach diesen Ausführungen des Hochschul-Professors, dass er
den Part des Kümmerers übernehmen will.
Jemand
der Golf und die drei Thermen nicht als Baustein für eine Marke Markgräflerland
einbinden will, kann nicht die Position des Anschiebers übernehmen, vor allem,
weil Dr. Hoffmann höchstwahrscheinlich in vier Monaten als
Bundestagsabgeordneter nach Berlin geht.
Die
Chance genau so erfolgreich wie die Schwarzwälder zu sein, sollten wir in Bad Bellingen
nicht vergeben.
Die
ersten Impulse müssen von den Ortsvorstehern der Gemeinden ausgehen. Die
gewählten Ratsmitglieder sollten erkennen, dass das Markgräflerland mit seinen
geographischen touristischen Vorteilen die Möglichkeit eines schlafenden Riesen
hat. Man muss ihn nur wecken.
Die
Bürger, die mit ihren Betrieben vom Tourismus abhängig sind, sollten sich auch
„kümmern“.
Dass
die Übernachtungen seit 10 Jahren jedes Jahr sinken, mindestens in Bad Bellingen,
ist die Wirklichkeit. Die Frage, wie soll man aus dieser Kurve ausbrechen,
steht im Raum. Ein Zusammenschluss der Interessengemeinschaft für die Marke
Markgräflerland wäre ein Schritt in eine Richtung, die am Beispiel des
Schwarzwaldes neue Chancen für die Beherbergungsbetriebe im Markgräflerland bedeutet.
Wir
alle sollten darauf drängen, dass alle Bürgermeister des Markgräflerlandes
diese Chance ergreifen und den Beherbergungsbetrieb unterstützen.