Montag, 29. Mai 2017

Interkommunales Tourismusmarketing Veranstaltung im Kurhaus von Bad Bellingen



Interkommunales Tourismusmarketing
Veranstaltung im Kurhaus von Bad Bellingen

Eingeladen waren alle Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie Betriebe von Freizeitanlagen, Restaurants, Hotels, Ferienwohnungsbesitzer, Winzergenossenschaften und Weingüter.
Hintergrund der Veranstaltung sind Überlegungen der Bürgermeister der Gemeinde Bad Bellingen, Binzen, Kandern, Efringen-Kirchen und Schliengen, ob ein gemeinsames Tourismus- Marketing für die Kommunen Vorteile bringt.
Vorweg, es war eine gelungenen Veranstaltung durch die Qualität der Vortragenden und mit welcher Intensität die Vorträge gehalten wurden. Die Veranstaltung hätte mehr Interessenten und Zuhörer verdient, denn die immer weiter sinkenden Übernachtungszahlen, zumindest in Bad Bellingen durch das Aufgeben vieler kleiner Beherbergungsbetriebe, beweisfähig, sollte Einhalt geboten werden. Es muss alle auf den Plan rufen.
Es ist klar, dass Bürgermeister Hoffmann jetzt eine Idee präsentiert, die als Zaubertrank für den Tourismus im Markgräflerland wirken kann.
Wir, die abhängig vom Tourismus sind, sollten zum Schutz und Erhalt unserer Betriebe diese Idee aufgreifen und sie mit Leben erfüllen. Nur durch zu schauen, wird diese Möglichkeiten schnell wieder austrocknen. Dann können wir niemanden einen Vorwurf machen, sondern wir sind selbst Schuld.
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Aufgebaut war der Info-Abend mit dem Anschauungsbeispiel Schwarzwald, wie man mit vereinten Kräften die Marke Schwarzwald im Tourismus vorwärts gebracht hat. Die Ausführungen von Bürgermeister Stefan Wirbser von der Gemeinde Feldberg vermittelten sehr übersichtlich die Motivation der Gemeinde und die Entwicklung der letzten 10 Jahre. Es war sehr überschaulich vorgetragen. Ein Highlite des Abends waren die emotional vorgetragenen Ausführungen der Chancen und Möglichkeiten vom Geschäftsführer der THG Schwarzwald Herrn Thorsten Rudolph, was so einen Zusammenschluss für die Region mit sich bringt. Einleitend erklärte Herr Rudolph, Gäste sind flexibel, haben einen Bewegungskreis von 50 km und man kann sie nicht anbinden, denn sie sind selbstentscheidend und mobil.
Der Vortrag vom Professor und Leiter des Studienganges Touristik an der DH Lörrach Valentin Weislämle begann mit dem Satz: „ Wir brauchen den Tourismus.“ Herr Weislämle machte auch praktische Vorschläge, wie man das Prozedere „Marke- Markgräflerland“ angehen sollte und zum Ende seines Vortages nannte er vier Punkte, die zum Erfolg führen. Man braucht einen Kümmerer, eine Projektgruppe ( das Einbinden privater Partner), ein Handlungskonzept und einen externen Moderator.
Mit den einleitenden Worten seines Vortages hat Bürgermeister Hoffmann bei dem Aufzählen der touristischen Vorzüge des Kurortes, Wärme, Wein und Schlösser und viele kleine Veranstaltungen genannt. Dass Herr Hoffmann die Möglichkeit des Golfsports und die drei Thermen nicht als Baustein für eine Marke Markgräflerland sieht und darstellt, darf Herr Hoffmann in der Position des Anschiebers, die er ja übernehmen will, nicht außen vor lassen. Bürgermeister Hoffmann hätte mit dem Hinweis auf den 50 km Radius Bewegungsfreiheit der Touristen, an die Herr Rudolph erinnerte, vortragen können, dass mittlerweile das Markgräflerland sich zu einer absoluten Golfregion mit 12 Golfanlagen entwickelt hat.
Wenn man den „50 km Bewegungsradius“ von Herrn Rudolph zu Grunde legt und Bamlach als Mittelpunkt des Radius nimmt, kommt die Region auf 15 Anlagen. Keine Region in Deutschland hat so eine hohe Golfplatzdichte.
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern würden bei diesem Angebot neidisch in den Süden der Republik schauen. Die Ostseeregion wirbt extrem intensiv um Golfurlauber und hat Erfolg damit. Die Marke Ostsee-Küste ist ein Markenbegriff. Thermen und Golfplätze im Markgräflerland brauchen nicht mehr gebaut werden, es sind intakte Betriebe und sind somit Bausteine für die Vermarktung der Marke Markgräflerland sofort zur Verfügung.
Die Tourismus-Fachleute erklärten eine Stoßrichtung, die das Drei Thermen Golfresort mit dem Namen und der Werbung im kleinen Rahmen schon seit Jahren umsetzt, Drei Thermen Golfresort und Sonnenstube Markgräflerland.
Bürgermeister Hoffmann erklärte nach diesen Ausführungen des Hochschul-Professors, dass er den Part des Kümmerers übernehmen will.
Jemand der Golf und die drei Thermen nicht als Baustein für eine Marke Markgräflerland einbinden will, kann nicht die Position des Anschiebers übernehmen, vor allem, weil Dr. Hoffmann höchstwahrscheinlich in vier Monaten als Bundestagsabgeordneter nach Berlin geht.
Die Chance genau so erfolgreich wie die Schwarzwälder zu sein, sollten wir in Bad Bellingen nicht vergeben.
Die ersten Impulse müssen von den Ortsvorstehern der Gemeinden ausgehen. Die gewählten Ratsmitglieder sollten erkennen, dass das Markgräflerland mit seinen geographischen touristischen Vorteilen die Möglichkeit eines schlafenden Riesen hat. Man muss ihn nur wecken.
Die Bürger, die mit ihren Betrieben vom Tourismus abhängig sind, sollten sich auch „kümmern“.
Dass die Übernachtungen seit 10 Jahren jedes Jahr sinken, mindestens in Bad Bellingen, ist die Wirklichkeit. Die Frage, wie soll man aus dieser Kurve ausbrechen, steht im Raum. Ein Zusammenschluss der Interessengemeinschaft für die Marke Markgräflerland wäre ein Schritt in eine Richtung, die am Beispiel des Schwarzwaldes neue Chancen für die Beherbergungsbetriebe im Markgräflerland bedeutet.
Wir alle sollten darauf drängen, dass alle Bürgermeister des Markgräflerlandes diese Chance ergreifen und den Beherbergungsbetrieb unterstützen.